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Genes Vôl

Grenzenloses Potential,
für alle, die danach greifen.

Der Genes Vôl („ursprünglicher Wille“ oder „generisches Wollen“) ist ein zentraler Begriff in bruchkultischer Kosmologie und bezeichnet das schöpfungsvorbereitende Prinzip jenseits göttlicher Ordnung – eine Art präpersonale Kraft oder Zustand, aus dem der Primordiale Fehler hervorging. Er gilt Anhänger:innen als das eigentliche Fundament der Welt: nicht planvoll, nicht moralisch, sondern roh, selbstbehauptend und grenzenlos. Viele Bruchkulte glauben, dass alles Wahre und Wirksame aus dem Genes Vôl hervorgeht – und dass jeder Versuch, es zu zähmen, selbst der wahre Irrtum war.
Für die Bruchkulte ist der Äonenbruch kein Unfall, kein katastrophaler Moment, sondern der erste wahre Atemzug der Welt. Sie verehren den Genes Vôl als den Anstoß zur Entfaltung – unverfälscht, maximalst ursprünglichst,® namenlos, jenseits göttlicher Moral oder Maß. Ordnung ist für sie ein Käfig, die Investition in einen Glauben an Schöpfung ein Irrtum (looking at you, Salmanen!), und künstliche Harmonie der Versuch, Vielfalt zu erdrosseln. Wichtig allerdings: Nicht alle Bruchkultist:innen sind gleich. Manche verlieren sich in ritueller Ekstase, andere suchen aktiv nach Rissen im Äon, um Erkenntnisse zu erlangen und wieder andere glauben, dass der nächste Fehler – größer, reiner, endgültiger – herbeigeführt werden muss.
In ihrer radikalsten Form verfolgen sie Zerstörung als Gottesdienst: Städte, Rituale, Erinnerungen – alles wird geopfert, damit das Genes Vôl mehr wird. Sie säen Zwiespalt unter den Strömungen, im wörtlichen wie übertragenen Sinne, konspirieren, fördern Mutation, manipulieren, bis Realität selbst ausfranst. Viele von ihnen sind wandelnde Katastrophen – und wollen es auch sein, denn darin begreifen sie ihr grenzenloses Potential.

Alles, was steht,
muss bersten.

Exaltem vos, fractirem vos.
Rilata, rilata – nos unvok.
Car’cassum clamet, ruen mundarra –
Nolum somnire in vigilar aeontra.
Reks morest.
Diesirrha.

Die Theryssiden, jene nicht-göttlichen, vorsprachlichen Wesen aus den Tiefen, sind der Welt fremd, weil sie nie Teil eines Plans waren – weder von Xavion noch von Aesha noch von irgendeinem Strömungsfluss. Bruchkultist:innen sehen in ihnen keine Feinde, sondern Vorbilder: Beweise dafür, dass das, was nicht geschaffen wurde, dennoch besteht – kraft seiner selbst. Die Verbindung zwischen den Theryssiden und den Bruchkultist:innen ist wie ein fauliges, ja, echt miefiges Händeschütteln: keine Freundschaft, keine Allianz im klassischen Sinne, sondern eine tief instinktive Resonanz zwischen zwei entgleisten Prinzipien.
Manche Kultist:innen glauben, die Theryssiden seien Genes Vôl selbst – Urwille ohne Absicht. Andere sprechen mit ihnen in Bruchnähe, lassen sich blenden, um blind zu sein wie die Würmer, ritzen sich Narben nach den Gliederteilung der Würmer, empfangen dann angeblich spgar Träume von unten. Das Prinzip ist denkbar einfach: Wo göttliche Ordnung scheitert, beginnt Existenz. Und wenn ein Kultist stumm in eine bodenlose Spalte steigt, feuern ihn alle anderen an, wohlwissend, dass der jetzt gleich gefressen wird. Aber er sagt „Ich bin wie ihr. Ich will nichts werden. Ich will nur sein.“ und stirbt dem Märtyrertod.
Donum gavas, donum lorrat.
Daret rictum, daret vondra.
Strøma det frex,
findra formem.
Ordom daris – incendremus.
Divom dare – splitrimus.
Reksa morest.
Diesirrha.

Kal’Vôl-Syrr

Kal’Vôl-Syrr sind der radikale Bruchkult schlechthin. Sie sehen in der Stabilität der Welt einen Frevel gegen das Genes Vôl – jede Ordnung ist ihnen Dorn, jede Mauer Gotteslästerung. Sie sind organisiert wie Nomadenarmeen, doch ihre Beweggründe sind rein kultisch: Überfälle auf Städte, Zerstörung von Tempeln, bewusste Mutationen an sich selbst und Gefangenen – alles mit dem Ziel, „neues Chaos“ zu säen, damit das Genes Vôl wieder fließen kann.
Der Diesirrha ist der zentrale Litanchant der Kal’Vôl-Syrr – und zugleich einer der wenigen dokumentierten kultischen Texte, der nicht die Auflösung, sondern die Zerschlagung feiert: von Thron, Ordnung, Form und aller erfundenen Geschichtlichkeit. Der Name selbst – Diesirrha – ist eine Zerreißform von Tage des Zorns. Gemeint ist kein einzelner Gerichtstag, sondern ein fortwährender Zustand. Die Kal’Vôl-Syrr lehnen das Jenseits ab. Ihr Zorn ist nicht eschatologisch – er ist operativ. „Exaltem vos, fractirem vos“ – ein Spott an die Schöpfung selbst: „Wir haben euch erhöht, jetzt brechen wir euch.“ Diesirrha ist deswegen im gesamten Kaiserreich verboten und Anhänger:innen der Kal’Vôl-Syrr werden verfolgt.
Non ludum restat.
Fidrem velum janthra.
Obliv nox, incendra semp’r.
Mor non ut vos.
Diesirrha.
Diesirrha.
Diesirrha.

Bruchkultist:innen stammen aus allen Völkern – Edle, Sylvare, Nymphen, Menschen, ja selbst Kaiserliche, die einst Ordnung verkörpern sollten, verfallen dem Reiz des Ungeordneten. Der Kult kennt keine Herkunft, keine Reinheit, keine Grenze. Denn wer sich dem Bruch öffnet, wird anders: durchlässiger, wirksamer. Es ist ein paradoxes Geschenk:
Wer das Bruchlose verwirft, kann es biegen. Wer das Maß verachtet, wächst darüber hinaus.
Und alle wissen, dass das vermessen ist. Aber wer hat je gesagt, dass Vermessenheit nicht funktioniert?
Turrum caldat, precaris muta.
Screttum vera quam pledra.
Splinterra vires quam thronum.
Reke morn. –
Putr’eterno reke.